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Ein ganz besonderes Derby-Spiel
Wir sind Fußball-Fans wie ihr

Die Gold-Kraemer-Stiftung und die 1. FC Köln Stiftung haben eine Partnerschaft für diese Fußball-Session und machen sich stark für Inklusion. Wenn keiner ausgeschlossen wird, ist das Inklusion. Ins Fußballstadion gehen, jubeln, anfeuern, mitfiebern, sich ärgern und sich freuen – das machen alle Fans gerne, egal, ob die eine Beeinträchtigung haben oder keine. Bevor es losgeht, haben wir noch T-Shirts bekommen mit #andersGLEICH. #andersGLEICH bedeutet, obwohl man mit einer Beeinträchtigung anders ist, hat man dieselben Rechte und gehört genauso dazu.  | Foto: fckoeln
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  • Die Gold-Kraemer-Stiftung und die 1. FC Köln Stiftung haben eine Partnerschaft für diese Fußball-Session und machen sich stark für Inklusion. Wenn keiner ausgeschlossen wird, ist das Inklusion. Ins Fußballstadion gehen, jubeln, anfeuern, mitfiebern, sich ärgern und sich freuen – das machen alle Fans gerne, egal, ob die eine Beeinträchtigung haben oder keine. Bevor es losgeht, haben wir noch T-Shirts bekommen mit #andersGLEICH. #andersGLEICH bedeutet, obwohl man mit einer Beeinträchtigung anders ist, hat man dieselben Rechte und gehört genauso dazu.
  • Foto: fckoeln
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Wir waren dabei beim Fußball-Derby 1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach im RheinEnergieStadion. Von den 50.000 Besuchern waren auch über 150 Leute von der Gold-Kraemer-Stiftung. Die Leute mit Lernschwierigkeiten oder anderen Beeinträchtigungen. Wir  waren auf der Presse-Tribüne und sogar auf dem heiligen Rasen mit den Fußballspielern.

Die Gold-Kraemer-Stiftung und die 1. FC Köln Stiftung haben eine Partnerschaft für diese Fußball-Session und machen sich stark für Inklusion. Wenn keiner ausgeschlossen wird, ist das Inklusion, und alle mitmachen können. Ins Fußballstadion gehen, jubeln, anfeuern, mitfiebern, sich ärgern und sich freuen – das machen alle Fans gerne, egal, ob die eine Beeinträchtigung haben oder keine.

Text: Yvonne Freiberg (mit Unterstützung)
Ich war auf dem heiligen Rasen. Mein Herz schlug schneller und ich hatte Magen-Grummeln gehabt. Das war für mich das erste Mal, dass ich als Reporterin von Blatt-Gold im Stadion war und mit eingelaufen bin, dass ich die ganzen Spieler live gesehen habe und die Kölner Cheerleader.
Ich stand da mit den Mannschaften in der Nähe von dem Umkleideraum, da stand ich mit den Mannschaften, man konnte den Rasen schon sehen und die Fans im Stadion sehen und die, mit ihren FC-Schals wedeln. Da war ich aufgeregt.

Aufgeregt? Jaaaaa, und wie!!!

Wir sind insgesamt 40 Leute mit Lern-Schwierigkeiten oder andere Beeinträchtigung. Und wir haben uns in 2er-Gruppen aufgeteilt: 20 beim FC und 20 bei den Fohlen. Ich musste mein Lachen verkneifen, weil die so heißen. Wir hatten Schweige-Pflicht! Sonst wären die Spieler unkonzentriert geworden. Steffen Tigges ist an mir vorbei gegangen zur Auswechselbank und hat gesagt: „Wie geht’s dir? Bist du aufgeregt?“ Und ich habe überlegt, ob ich was sagen darf wegen der Schweige-Pflicht. Ich sage leise: „Jaaaaa!!!“
Und dann kam die anderen Spielern. Welchen Spieler man kriegt, weiß man nicht. Jeff Chabot steht neben mir. Mist. Ich wollte Jonas Hector, aber der ist vorne bei den zwei Leuten mit Rollstuhl. Jeff Chabot hat mich an die Hand genommen. Die war nass geschwitzt und der sah richtig angespannt aus. Auf der anderen Seite war Philip. Auf den Philip musste ich aufpassen und ihm im Blick haben, dass der nicht abhaut.
Und dann sind wir reingelaufen oder hineingerutscht ins Stadion, denn der Rasen war sehr nass und rutschig. Wir haben geklatscht und gewunken zu den Fans. Dann kam die Durchsage durch das ganze Stadion: Herzlich Willkommen. Begrüßt mit uns die Gold-Kraemer-Stiftung und die Leute, die heute mit dabei sind.“ Da war ich sehr glücklich.

Anpfiff. Das Spiel beginnt.

Text: Ralf Faßbender (mit Unterstützung)

Anpfiff. Das Spiel beginnt. Ich sitze auf der Presse-Tribüne. Um mich herum sind Reporter, die auch über das Spiel berichten werden. Wir alle haben Tische und da drauf sind Laptops und Notiz-Blöcke, um sich Notizen für und über das Spiel zu machen.
Ich kann von hier aus gut alles beobachten: Die Spieler, die Trainer und die Süd-Kurve. Da stehen einige mit dem Rücken zum Spiel und heizen die Fans noch mehr an zu trommeln, zu singen, zum Gröhlen, zu pfeifen und zu klatschen.

Was die Kamera im Fernsehen nie zeigt

Was die Kamera im Fernsehen nie zeigt, kann ich ganz genau sehen: Steffen Baumgart läuft immer hin und her. Er wirkt nervös und schreit den Spielern vom 1. FC Köln Anweisungen zu. Er steht da oft breitbeinig, mit den Händen auf den Hüften und der Ober-Körper angespannt, so als ob er selber am liebsten zum Spiel rennen würde, um eine Entscheidung herbeizuführen. Der denkt bestimmt: „Wenn die gleich nicht besser spielen, mache ich da mit!“ Vielleicht hätte er ein Tor geschossen. In der Halb-Zeit steht es noch 0:0.

Steffen Baumgart sagt: „Es fehlte das Quäntchen Glück!“

Zu diesem Zeit-Punkt bin ich noch überzeugt, dass noch Tore geschossen werden. Was nicht passieren wird. Später bei der Presse-Konferenz sagt Daniel Farke, der Trainer von Borussia Mönchengladbach: „Das war heute kein Filetstück. Schlampiger Ballbesitz.“ Er ist nicht gerade zufrieden, aber auch nicht unzufrieden. Er sagt: „Wenn du nicht gewinnen kannst, musst du zusehen, dass du nicht verlierst.“ Damit unterstreicht er das ganze Spiel.
Steffen Baumgart sagt: „Es fehlte das Quäntchen Glück!“ Er sieht jetzt ruhig aus, irgendwie entspannter, aber nicht glücklich. Warum das Spiel unentschieden ausging? Das lag auch am nassen Rasen. „Der hat keine gute Qualität und war heute rutschig“, sagt der Trainer, „aber längere Stollen gibt es nicht, so liegen sie aufm Arsch. Aber dem Gegner geht es ja genauso.“

Für mich war das heute spannend und aufregend das Ganze mitzumachen und eine interessante Erfahrung. Dabeisein ist alles.

Text: Yvonne Freiberg und Ralf Faßbender mit Unterstützung. Beide Reporter*innen haben Lernschwierigkeiten und nehmen teil am Projekt "Fit für Medien", das von der Gold-Kraemer-Stiftung iniitiert in Kooperation mit der CaritasStiftung im Erzbistum Köln und der Kämpgen-Stiftung.

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