Auf dem Weg zum nächsten Titel?

Basketball-Weltmeister zu Gast in Köln

Von Alexander Büge

Kurz nachdem die Spiele der Fußball-EM in Köln vorbei sind, steht in der Domstadt schon das nächste sportliche Highlight auf dem Programm. Denn am Samstag trifft die deutsche Basketball-Nationalmannschaft in der ausverkauften Lanxess Arena um 16 Uhr auf Frankreich. Mit dem 2,24 Meter großen Mega-Talent Victor Wembanyama (20) wird dabei ein Spieler auf dem Parkett stehen, der schon bald zu den besten Basketballern aller Zeiten gehören könnte.

Riesige Euphorie
Kein Wunder also, dass die 20 000 Tickets für das erste Testspiel vor dem Beginn der Olympischen Spiele von Paris (ab dm 26. Juli) bereits innerhalb kürzester Zeit vergriffen waren. Gleichzeitig ist die Euphorie um die deutschen Basketball-Weltmeister nach wie vor riesig, weshalb Experten wie Fans gespannt auf das Duell mit dem Vize-Olympia-Sieger Frankreich blicken.

Doch nicht nur aufgrund des 2,24 Meter großen und enorm beweglichen sowie wurfstarken Wembanyama wird die Partie zu einem echten Härtetest. Vielmehr verfügen die Franzosen mit Rudy Gobert (32), Evan Fournier (31) und Nicolas Batum (35) über zahlreiche weitere NBA-Stars. Auch deshalb wird das deutsche Team um Dennis Schröder (30) ans Limit gehen müssen, um den ersten Olmypia-Test erfolgreich bestreiten zu können.

DBB-Team schwärmt von Köln
Doch gerade in Köln kann dies gelingen. Schließlich hat sich die Domstadt in der jüngsten Historie als besonderes Pflaster für die deutsche Basketball-Nationalmannschaft erwiesen. So durchlief sie hier vor zwei Jahren ihre EM-Vorbereitung, ehe sie während der Vorrunde in der Lanxess Arena den Grundstein für den EM-Bronzemedaillengewinn und den WM-Triumph im vergangenen Jahr legte. „Die Euphorie in Köln war überragend für uns. Das hat uns getragen und mega Spaß gemacht“, schwärmt Forward Daniel Theis (32). Bundestrainer Gordon Herbert (65) sieht das genauso. „Die Zeit während der EM in Köln war unglaublich, in der Arena und auch auf den Straßen. Ich weiß nicht, ob ich in meinem Leben so eine Atmosphäre im Umfeld eines Teams schon mal erlebt habe.“

Selbes Hotel
Dementsprechend haben die Verantwortlichen an der Köln-Routine nichts geändert. Heißt: Wie die Franzosen werden auch die deutschen Basketballer erneut im Marriott Hotel in der Innenstadt gastieren. Dort stehen ihnen bis zu 105 Quadratmeter große Zimmer, Konferenzräume sowie ein 24-Stunden-Zimmerservice zur Verfügung. Noch wichtiger: Die Organisatoren haben Bettverlängerung sonderanfertigen lassen, sodass sie statt der üblichen zwei Meter vor Ort nun eine Liegefläche von 2,20 Meter genießen können.

Großes Ziel
Den deutschen Basketballern soll es also an nichts fehlen, wenn es darum geht, sich optimal auf die Spiele von Paris vorzubereiten. Denn dort soll die erste Basketball-Olympia-Medaille überhaupt her. Und wer weiß: Wenn sich die Mannschaft während des Turniers wieder in einen Rausch spielt, ist vielleicht sogar der nächste Sensations-Titel drin. Bundestrainer Herbert will jedenfalls nochmals alles aus seinem Team herausholen, um sein großes Ziel zu erreichen: Drei Medaillengewinne bei drei aufeinanderfolgenden Turnieren. „Wir müssen es mehr als andere wollen, vorwärts gehen und es genießen zusammenzuspielen“, sagt er. Der Ausgangspunkt für den ersten Schritt in diese Richtung kann nun gemacht werden, einmal mehr in Köln.