Weihnachtsgruß der Kirchen
Die Herzen verändern

Superintendent Michael Braun.  | Foto: Kirchenkreis An der Agger/J. Gies
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Liebe Leserinnen und Leser!

„Gebt den Kindern das Kommando!“ So beginnt der Refrain eines bekannten und sehr sympathischen Liedes von Herbert Grönemeyer. „Kinder an die Macht!“ Wer seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine am 24. Februar dieses Jahres das Leiden der dortigen Menschen miterlebt, das auch unzählige Kinder getroffen hat, wer um all die Grausamkeiten weiß, zu denen Menschen fähig sind, gerade gegen Kinder, die allzu oft Opfer von Verbrechen werden, der weiß, wie sehr unsere Welt bis heute im Argen liegt, wie viel sich ändern muss, wie sehr WIR uns ändern müssen.

Bereits vor Herbert Grönemeyer hatte jemand die großartige Idee, einem Kind das „Kommando“ zu geben: Gott selbst! Welch ein „verrückter“ Einfall, dass der Sohn Gottes, so wie wir alle, durch Geburt in diese Welt kommt. In einer Futterkrippe, im kleinen Ort Betlehem, am äußersten Rand des Römischen Reiches. „Verrückt“, weil Gott in der Tat die menschlichen Denkkategorien neu zurechtrückt, ja geradezu auf den Kopf stellt.

Nicht, wer die meiste Macht, das meiste Geld, die spitzesten Ellbogen oder die wenigsten Skrupel hat, zählt bei Gott. Ganz im Gegenteil: Er stellt sich, so die Seligpreisungen Jesu, ganz auf die Seite der Armen, der Trauernden, der nach Gerechtigkeit Hungernden, der Frieden Stiftenden - und eben auch der Kinder. Gerade die Schwächsten haben bei Gott die größte Lobby, den Platz an seinem Herzen. Anders ausgedrückt: Er ist voller Liebe für diese Menschen.

Welch ein Gegensatz zu den vielen Hassbotschaften im Internet, in den alltäglichen Verunglimpfungen, in der Lügenpropaganda von Diktatoren, in der Missachtung, Misshandlung und dem Missbrauch so vieler Kinder unserer Tage.

Sich dem entgegenzustellen, alles für die Generation der Kinder zu tun, indem wir uns für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen, ihnen Gedanken des Friedens und der Wertschätzung vermitteln und ihnen Gott und seine Botschaft der Liebe nicht vorenthalten, ja Kinder teilhaben lassen an der Gestaltung ihrer Zukunft: So kann Weihnachten wirklich Herzen verändern und die alte Botschaft im neuen Glanz erstrahlen lassen.

Gesegnete Weihnachtstage wünschen Ihnen

Christoph Bersch, Kreisdechant im katholischen Dekanat Oberberg
Michael Braun, Superintendent des evangelischen Kirchenkreises An der Agger

Superintendent Michael Braun.  | Foto: Kirchenkreis An der Agger/J. Gies
Kreisdechant Christoph Bersch.  | Foto: Christel Franke
Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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