Impfungen gegen Grippe und Co
Jetzt für die Erkältungszeit vorsorgen
(djd). So schön Herbst und Winter auch sein mögen: Von Oktober bis März haben Atemwegsinfekte Hochsaison. Selbst harmlose Erkältungskrankheiten können dann das Wohlbefinden stark beeinträchtigen, andere – wie Grippe, RSV oder Covid-19 – für manche Menschen sogar gefährlich werden. Der Herbst ist deshalb die richtige Zeit, den Impfpass zu checken und Vorsorge zu treffen. Eine Erkrankung wird jedoch häufig übersehen: Keuchhusten. Denn dieser gilt bei vielen fälschlicherweise immer noch als „Kinderkrankheit“. Hinzu kommt, dass in diesem Jahr die Zahl der Fälle europaweit drastisch gestiegen ist – allein in Deutschland sind es jetzt schon sieben Mal mehr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Bakteriell verursacht und hochansteckend
Im Gegensatz zu vielen anderen Atemwegsinfekten wird Keuchhusten nicht durch Viren verursacht, sondern durch das hochansteckende Bakterium Bordetella pertussis. Es wird durch Tröpfcheninfektion beim Sprechen, Niesen, Reden oder Husten übertragen, befällt die oberen Atemwege und vermehrt sich dort. Nachdem zunächst unauffällige Erkältungssymptome auftreten, kommt es nach ein bis zwei Wochen oft zu quälenden Hustenattacken, die wochenlang anhalten können. Allerdings bleibt die Erkrankung bei Erwachsenen nicht selten symptomlos. Die einfache Übertragung und die Tatsache, dass Keuchhusten auch von symptomlos Infizierten weitergegeben werden kann, machen die Erkrankung besonders tückisch.
Impfempfehlung für Erwachsene
Zwar erkranken Erwachsene in vielen Fällen deutlich weniger schwer als Säuglinge und Kleinkinder, doch gerade für Menschen ab 60 Jahren und bei bestimmten Grunderkrankungen ist Keuchhusten keinesfalls harmlos. Denn mit dem Alter verliert das Immunsystem an Kraft – man spricht von Immunoseneszenz. Chronische Atemwegserkrankungen, etwa Asthma oder COPD, erhöhen zusätzlich das Risiko für eine Keuchhusten-Infektion sowie schwere Verläufe. So sind Komplikationen wie Leisten- und Rippenbrüche, Inkontinenz und Lungenentzündungen möglich, nicht selten wird auch ein Krankenhausaufenthalt erforderlich. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt deshalb neben der Grundimmunisierung im Kindesalter auch allen Erwachsenen eine einmalige Keuchhusten-Auffrischimpfung, die als Kombinationsimpfung mit Tetanus und Diphterie erfolgt. Mehr Informationen zur Keuchhustenimpfung finden sich unter www.impfen.de/keuchhusten. Ein Blick in den Impfpass und eine Beratung in der hausärztlichen Praxis zur Keuchhustenprävention sind also zu Beginn der kalten Jahreszeit eine gute Idee, um den Herbst unbeschwert genießen zu können.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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