Die Vielzahl zählt
Kleine Gärten, große Wirkung
txn. Pflanzen sind Streicheleinheiten für die Seele und bringen positive Energie ins Leben. Und sie können noch mehr: Blühende Beete bieten der Tierwelt Nahrung und Unterschlupf. In den Städten kühlen sie bei Hitze und filtern Schadstoffe aus der Luft - in der Biomasse eines einzelnen, ausgewachsenen, mittelgroßen Baumes beispielsweise sind bis zu 500 Kilogramm CO2 gespeichert.
Eigentlich kann es also gar nicht genug Pflanzen um uns herumgeben. Deshalb macht es Sinn, die Vielfalt der Pflanzenwelt zu fördern, denn der Verlust an Grünflächen, Monokulturen oder die Umweltverschmutzung bringen die Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt in Not und fördern das Artensterben enorm. Je mehr Arten verschwinden, desto fragiler wird das natürliche Gleichgewicht. Fehlen beispielsweise Bienen zur Bestäubung von Obstgehölzen, wirkt sich das direkt auf die Lebensmittelverfügbarkeit des Menschen aus. Der Klimawandel beschleunigt das Artensterben noch mehr.
Vor diesem Hintergrund wird klar, warum selbst kleinste bepflanzte Flächen für die Artenvielfalt so wichtig sind. Wenn sich Millionen von großen oder kleinen Balkonen, von winzigen Hinterhof- oder Vorstadtgärten zusammenfinden, hat das eine Bedeutung. Ein kleiner, naturnah gestalteter Raum, den Bienen zum Nektarsammeln nutzen oder wo Vögel nisten, ist überall möglich. Jede Grünfläche zählt.
Viele ungenutzte Orte lassen sich in grüne Inseln im Betongrau verwandeln. Auf Fensterbänken können Pflanzen wachsen, von deren Blättern sich Schmetterlingsraupen ernähren. Fürs Gemüse braucht es kein großes Beet. Es wächst auch in Töpfen oder im sogenannten „Square-Foot-Garden“, einem in Quadrate aufgeteilten Hochbeet oder Kasten. Wer sich kreativ im Über-den-Tellerrand-Hinausblicken übt, entdeckt überall Plätze, wo sich Pflanzen entfalten können. Wände lassen sich mit Kletterpflanzen begrünen, in deren Ranken vielleicht ein Amselweibchen sein Nest baut. Kräuter wie die Wasserminze freuen sich über ein Plätzchen im Mini-Teich - Bienen und Vögel stillen hier gerne ihren Durst.
Selbst kleine Bäume können auf Terrassen oder im Hinterhof wachsen. Auch Mini-Gewächshäuser sind möglich, hoch und schmal gebaut benötigen sie wenig Platz.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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