Umweltfreundlich gärtnern
So schützt nachhaltige Gartenpflege das Trinkwasser

Wie man den Garten pflegt, hat auch Einfluss auf die Qualität des Trinkwassers aus dem heimischen Hahn. Foto: DJD/Forum Trinkwasser/Elena Yakimova - stock.adobe.com
  • Wie man den Garten pflegt, hat auch Einfluss auf die Qualität des Trinkwassers aus dem heimischen Hahn. Foto: DJD/Forum Trinkwasser/Elena Yakimova - stock.adobe.com
  • hochgeladen von Angelika Koenig

(djd). Dass Hobbygärtnerinnen und -gärtner Einfluss auf die eigene Trinkwasserqualität nehmen, ist wohl den wenigsten bewusst. "Wie wir unseren Garten, die Terrasse, Wege oder Hauseinfahrt pflegen, hat durchaus Einfluss auf die Qualität des Wassers aus dem heimischen Hahn", erklärt Trinkwasserexperte Dr. Stefan Koch vom Forum Trinkwasser. Denn auf seinem Weg ins Grundwasser oder in die Kanalisation wäscht Wasser eine Vielzahl von Stoffen aus, die sich am oder im Boden befinden. "Diese gelangen dadurch in den Wasserkreislauf. Befinden sich darunter nicht abbaubare Substanzen, sind diese später in der Aufbereitung von Abwasser oder Trinkwasser nur schwer wieder zu entfernen", so Koch. Mit Blick auf den Garten sind dies vor allem Abbauprodukte oder Rückstände von Düngemitteln, Unkraut- oder Schädlingsvernichtern.
Auf die Dosis kommt es an
Zwar haben Pestizide für den privaten Haus- und Kleingartenbereich, wie es sie in jedem Gartenmarkt zu kaufen gibt, meist niedrige Wirkstoffkonzentrationen und sind auf spezifische Anwendungen zugeschnitten. Aber sie müssen ebenso wie Düngemittel auch richtig dosiert und zweckgebunden eingesetzt werden. Und selbst dann sind sie nicht frei von Nebenwirkungen. Denn eine Zulassung für den Privatgebrauch bedeutet nur, dass nachteilige Wirkungen auf Flora, Fauna und den Menschen bei richtiger Anwendung als vertretbar eingestuft werden.
Stefan Koch hat fünf Tipps für eine trinkwasserschonende Gärtnerei:
1. Kompost, Mist oder organische Dünger verwenden, um Pflanzen mit den notwendigen Nährstoffen zu versorgen. Kompost ist nicht nur ein ausgezeichneter Dünger, sondern auch ein natürlicher Wasserspeicher.
2. Auf Unkrautvernichter verzichten. Auf versiegelten Flächen wie Wegen oder Einfahrten ist ihr Einsatz ohnehin verboten. Im Garten hilft regelmäßiges Jäten und Mulchen, um das Wachstum der Beikräuter zu unterdrücken. Mit Mulchen kann man den Boden effektiv vor Austrocknung schützen und den Wassereinsatz reduzieren.
3. Für die Schädlingsbekämpfung gibt es im Internet oder in der Gärtnerei Nützlinge. Manchmal hilft auch schon verdünnte Milch oder ein Wasserstrahl, etwa gegen Blattläuse.
4. Nutzt man dennoch chemische Mittel, dürfen Reste niemals einfach in die Toilette oder auf den Boden gegossen werden. Eine Entsorgung über den Sondermüll ist unbedingt notwendig.
5. Wer ganz sichergehen will, lässt in regelmäßigen Abständen eine Bodenanalyse machen. Sie ermöglicht eine gezielte und bedarfsgerechte Düngung, was das Auswaschen von überschüssigen Nährstoffen reduziert.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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