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Zentrale Flüchtlingsunterkunft Frechen Königsdorf
Bürgerprotest gegen geplante ZUE in Königsdorf: Kritik an mangelnder Bürgerbeteiligung

Foto: Tobias Weber
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Bürgerprotest gegen geplante ZUE in Königsdorf: Kritik an mangelnder Bürgerbeteiligung

Frechen-Königsdorf - Seit knapp drei Wochen beschäftigt die Bürgerinnen und Bürger des Stadtteils Königsdorf ein kontroverses Thema: Die Stadt Frechen plant den Bau einer Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) für Geflüchtete auf einem Grundstück an der Alten Aachener Straße. Ein Vorhaben, das in der Bevölkerung auf großen Widerstand stößt. Insbesondere die Art und Weise, wie die Stadt und der Stadtrat das Projekt kommunizieren, stößt auf scharfe Kritik.

Fehlende Transparenz und Bürgerbeteiligung

Viele Anwohner fühlen sich von der Verwaltung und den politischen Entscheidungsträgern nicht ausreichend informiert. Obwohl das Thema „Erwerb von Grundstück im Westen von Frechen-Königsdorf“ bereits im Juli 2024 im Stadtrat behandelt wurde, erfolgte die Information der Öffentlichkeit erst Ende September. Kritiker werfen der Stadt vor, die Bürgerbeteiligung vernachlässigt und wichtige Details bewusst zurückgehalten zu haben. Besonders bemängelt wird die mangelnde Transparenz bei der Planung und die späte Veröffentlichung der Pläne.

„Warum wurden wir erst so spät informiert?“ fragen sich viele Bürger. „Hätte der Stadtrat um Beratungszeit gebeten, hätte man die Entscheidung auch verschieben können, um unsere Bedenken zu berücksichtigen“, so eine der Stimmen aus der Bürgerinitiative. Die fehlende Einbeziehung der Bürger steht im Zentrum der Kritik.

Unzufriedenheit über Aussagen der Verwaltung

Besonders brisant sind unterschiedliche Aussagen der Verwaltung. So wurde in der Ratssitzung am 10. Oktober 2024 von einer „mittelfristigen“ Freigabe der derzeit mit Geflüchteten belegten Sporthallen gesprochen. Zuvor war jedoch in der Presse die Rede davon, dass die Hallen unmittelbar nach Inbetriebnahme der ZUE wieder für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung stehen würden. Dieser Widerspruch verunsichert viele Bürger und sorgt für Misstrauen.

Naturschutz und alternative Standorte

Zudem stehen naturschutzrechtliche Fragen im Raum. Das betroffene Gelände befindet sich in einem Landschaftsschutzgebiet, was bei den Anwohnern auf große Bedenken stößt. „Wieso kauft die Stadt ein Grundstück in einem Landschaftsschutzgebiet, ohne eine gründliche Prüfung vorzunehmen?“, fragen die Kritiker. Es sei unklar, ob Umwelt- und Artenschutzprüfungen durchgeführt wurden, und welche Auswirkungen der Bau auf die angrenzenden Naturschutzflächen haben könnte.

Darüber hinaus fordern die Anwohner die Prüfung alternativer Standorte. Es gebe durchaus andere Flächen, die für eine ZUE in Betracht gezogen werden könnten, argumentieren sie. Die Bürgermeisterin hatte jedoch in der Ratssitzung betont, keine geeigneten Alternativen zu sehen, was ebenfalls auf Unverständnis stößt.

Finanzielle Fragen bleiben offen

Ein weiterer Kritikpunkt ist die finanzielle Seite des Projekts. Die genauen Kosten für den Erwerb des Grundstücks sowie weitere anfallende Ausgaben, etwa für Baunebenkosten oder Ausgleichsmaßnahmen, seien in der öffentlichen Berichterstattung nicht klar beziffert worden. Dies sorge zusätzlich für Verunsicherung in der Bevölkerung, die mehr Transparenz bei der Verwendung von Steuergeldern fordert.

Petition und Forderung nach Dialog

Inzwischen haben mehr als 4.000 Bürgerinnen und Bürger eine Petition gegen das Projekt unterzeichnet. Sie fordern die Stadt auf, die Entscheidung zu überdenken und die Anwohner stärker in den Entscheidungsprozess einzubinden. „Wir sind nicht grundsätzlich gegen die Aufnahme von Geflüchteten“, betonen viele Kritiker. Es gehe vielmehr um die Fragen der Standortwahl, die damit verbundenen ökologischen Bedenken und den fehlenden Dialog zwischen Stadtverwaltung und Bevölkerung.

Die Bürgerinitiative fordert einen intensiveren Austausch zwischen der Politik und den betroffenen Anwohnern. Nur durch eine offene Kommunikation und transparente Entscheidungsprozesse könne das Vertrauen in die städtischen Gremien aufrechterhalten werden.

„Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das schaffen viele“, heißt es in der Petition, in der die Anwohner auf mehr Mitsprache pochen. Dabei appellieren sie an die Stadtverwaltung, die Belange der Bürgerinnen und Bürger ernst zu nehmen und die Planungen für die ZUE in Königsdorf neu zu überdenken.

Ob und wie die Stadt auf diese Forderungen reagieren wird, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass die Diskussionen über das Projekt noch lange nicht abgeschlossen sind.

LeserReporter/in:

Tobias Weber aus Frechen

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