Jetzt in der Culturkirche
Kreuzphänome sind überall

Kreuzphänomene auf der Leinwand, dazu Livemusik von Alexander Lifland und Dr. Yotam Baruch.  | Foto: Kirchenkreis An der Agger / J. Thies
  • Kreuzphänomene auf der Leinwand, dazu Livemusik von Alexander Lifland und Dr. Yotam Baruch.
  • Foto: Kirchenkreis An der Agger / J. Thies

Engelskirchen. Ökumenischer Foto-Kreuzweg in der Culturkirche Oberberg in Osberghausen - Kreuzphänomene sind überall.

Der Fotograf Bernard Langerock hat die 14 Stationen des Kreuzweg Jesu und die Auferstehung fotografisch interpretiert. Bei einer ökumenischen Abendandacht gab es eine gelungene Kombination von Bild, Musik und Texten, gelesen von Kreisdechant Christoph Bersch und Superintendent Michael Braun.

Zum dritten Mal haben die evangelische und die katholische Kirche im Oberbergischen gemeinsam zu einem Kreuzweg mit Wort, Musik und Bild eingeladen.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen 15 Fotografien des Düsseldorfer Künstlers Bernard Langerock. Er fotografiert Kreuzformen, die ihm zufällig in den Blick gekommen sind – und zwar in Deutschland, Schweiz, China und Israel. Aus seiner umfangreichen Sammlung hat er 15 Arbeiten für den Fotokreuzweg ausgewählt.

Kreuzfotos auf Kissen drapiert

Die Fotos liegen noch bis nach Ostern in der Culturkirche Oberberg auf große weiße Kissen drapiert auf dem Boden. Der Betrachtende beugt sich hinunter, um sie genau anzusehen. Diese demütige Haltung des Betrachtenden ist beabsichtigt, sagt Bernard Langerock.

„Alltags-Kreuze“

Zu sehen sind in der Culturkirche in Osberghausen, Em Depensiefen, Kreuzphänomene aller Art, zum Beispiel Kreuzspuren auf der bemoosten Oberfläche eines Stromkastens, eine Kreuzreflexion auf dem Lack einer buddhistischen Klostertür, ein geformtes Objekt aus Alufolie oder ein Detail aus der Klagemauer in Jerusalem.

Für Bernard Langerock ist das Kreuz im christlichen Kontext ein Ausdruck der Gemeinschaft der Gläubigen, das sowohl trennt als auch bündelt.

Meditative Texte

Assoziative und meditative Texte zu jedem Bild hat der Kunsthistoriker und Theologe Kurt-Peter Gertz geschrieben.

„Erdungskreuz – abnahme – aufnahme – mein hoffen“ beginnt beispielsweise der Text zur 13. Station „Jesus wird vom Kreuz abgenommen und seiner Mutter in den Schoß gelegt“.

Kreisdechant Christoph Bersch und Superintendent Michael Braun trugen die Meditationstexte und Gebete abwechselnd vor.

Drei musikalischeUr-Aufführungen

Drei musikalische Uraufführungen präsentierten Violinist Alexander Lifland, Mitglied des Beethoven-Orchesters Bonn, und Cellist Yotam Baruch, der unter anderem für das West-Eastern Divan Orchester gespielt hat.

Der Theologe und Komponist Gunther Fleischer hat 2024 eigens für den Fotokreuzweg drei Stücke komponiert: Das Stück „Furor“ über den Aufruhr der Menge, die Jesu Kreuzigung verlangt, „Via Crucis“ über den Leidensweg Jesu nach Golgatha und „Méditation élégiaque“, eine Totenklage zu Jesu Sterben am Kreuz. Evangelische klassische Passionsmusik kommt mit zwei Stücken von Johann Sebastian Bach vor.

Zur Auferstehungsstation erklingt wieder ein Stück von Gunther Fleischer, aus der Klage wird ein Tanz, die Hoffnung auf die Auferstehung blüht kurz auf.

Führungen

Diakon Patrick Oetterer, Künstlerseelsorger des Erzbistums Köln und Leiter der Culturkirche Oberberg, vermittelt Führungen oder schließt die Kirchentür gerne auf.

Kontakt: info@culturkirche-oberberg.de und 0 15 20/1 64 20 51

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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