Afrikanische Kunst in der Völklinger Hütte
Faszinierende Erlebnislandschaft im Weltkulturerbe

- 26 Künstler*innen aus Afrika und der globalen Diaspora zeigen in der Völklinger Hütte ihre Werke. Foto: DJD/Weltkulturerbe Völklinger Hütte/Hans-Georg Merkel
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(djd). Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte im Saarland ist das einzige vollständig erhaltene Eisenwerk aus der Blütezeit der Industrialisierung und zugleich das erste Denkmal dieser Epoche, das 1994 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurde. Heute verbinden sich dort Industrie, Kultur, Geschichte, Kunst und Natur zu einem besonderen Erlebnis und prägen das Weltkulturerbe als einen Schauplatz der Geschichte, Gegenwart und Zukunft. Bis zum 17. August 2025 ist hier die Großausstellung "The True Size of Africa" zu erfahren. Unter www.voelklinger-huette.org finden Besucherinnen und Besucher alle Infos zur Hütte und zur Ausstellung.
Die Hütte: Spektakuläre Architektur
Das spektakuläre Eingangsgebäude im historischen Wasserhochbehälter ist erst vor kurzem eröffnet worden. Der neue Besucherweg erschließt zwei Schätze der Industriegeschichte: den Wasserhochbehälter, der zu den größten seiner Art zählt, und das sich daran anschließende Pumpenhaus. Schon der erste Schritt in die großzügige Eingangshalle gibt den Blick auf die beiden erhaltenen Kranbahnen des Wasserhochbehälters frei, der Steg über die Maschinen des Pumpenhauses und den Außenraum zwischen den Industriegebäuden in die Gebläsehalle zeigt weitere beeindruckende Werksarchitektur.
Die Großausstellung "The True Size of Africa"
In der Gebläsehalle erschließt sich mit der Ausstellung "The True Size of Africa" inmitten der riesigen Gebläsemaschinen eine faszinierende Erlebnislandschaft, die zugleich zum Nachdenken anregt. Die Schau erprobt 140 Jahre nach der Kongo-Konferenz in Berlin, die Afrika ohne afrikanische Beteiligung unter den Kolonialmächten aufgeteilt hat, zahlreiche Annäherungen an den Riesenkontinent. Die Ausstellung will Sichtweisen jenseits von Stereotypen ermöglichen – mittels Kulturgeschichte und Gegenwartskunst, durch stetige Perspektivwechsel und künstlerische Vielstimmigkeit. Sie spannt in einem eigens für die Schau entwickelten „Museum der Denkwürdigkeiten“ einen weiten Bogen vom Beginn der Menschheit bis heute. Themeninseln wie Altes Ägypten, Kolonialmacht Deutschland oder Wege des Panafrikanismus spiegeln sich in zeitgenössischer Kunst. Signifikante Werke der letzten Jahrzehnte treffen auf zahlreiche, eigens für die Schau gestaltete Sound- und Rauminstallationen von Künstlerinnen und Künstlern aus Afrika und der globalen Diaspora.
Wer mehr Zeit mitbringt, kann auf insgesamt sieben Kilometern Besucherwegen weitere Facetten des UNESCO-Welterbes erkunden und beispielsweise das Panorama auf der Aussichtsplattform über den Hochöfen in 45 Meter Höhe genießen oder einen Abstecher in die Garten-Wildnis des "Paradieses" auf dem Gelände der ehemaligen Kokerei einlegen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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