Die Älteren und die Jüngsten sind gefährdet
Keuchhustenschutz für die Familie

Mit einer Keuchhustenimpfung schützt man nicht nur sich selbst, sondern auch die gesamte Familie. Foto: DJD/GSK/shutterstock/adriaticfoto
  • Mit einer Keuchhustenimpfung schützt man nicht nur sich selbst, sondern auch die gesamte Familie. Foto: DJD/GSK/shutterstock/adriaticfoto
  • hochgeladen von Angelika Koenig

(djd). 2024 war ein gutes Jahr – zumindest für das Bakterium „Bordetella pertussis“. Denn nach einem pandemiebedingten Rückgang konnte sich der hochansteckende Keuchhusten-Erreger wieder stark verbreiten: Bis Anfang Oktober wurden dem Robert Koch-Institut zufolge bereits mehr als acht Mal so viele Fälle gemeldet wie im Vorjahreszeitraum. Das bringt besonders für zwei Gruppen erhebliche Risiken mit sich: ältere Menschen ab 60 Jahren sowie Neugeborene und Säuglinge. Denn bei ihnen ist die Gefahr groß, dass es bei einer Keuchhusten-Erkrankung zu Komplikationen und schweren Verläufen kommt.
Schwächere Abwehr im Alter, Schutzlücke bei Neugeborenen
Während bei jüngeren Erwachsenen Keuchhusten nicht selten symptomlos bleibt, macht sich im höheren Alter die nachlassende Kraft des Immunsystems bemerkbar, die sogenannte Immunoseneszenz. Auch chronische Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD erhöhen das Risiko für schwere Verläufe. Die oft wochenlang andauernden, quälenden Hustenattacken können sogar zu Rippenbrüchen oder Inkontinenz führen. Auch Lungenentzündungen sind eine mögliche Komplikation, nicht selten wird ein Krankenhausaufenthalt erforderlich. Auf der anderen Seite der Alterspyramide sind insbesondere Babys durch Keuchhusten gefährdet. Bei ihnen kann es zu Würgeanfällen, Atemaussetzern und sogar Atemstillstand kommen. Da eine Impfung erst im Alter von zwei Monaten möglich ist, besteht nach der Geburt eine Schutzlücke, in der sich Neugeborene leicht anstecken können.
Impfschutz für die ganze Familie
Um vom Neugeborenen bis zu den Großeltern alle Familienmitglieder vor Keuchhusten zu schützen, ist es sinnvoll, sich an die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) zur Keuchhustenimpfung zu halten. Erwachsenen rät die STIKO zu einer einmaligen Keuchhusten-Auffrischimpfung, die als Kombinationsimpfung mit Tetanus und Diphtherie erfolgt. Um die Schutzlücke bei Neugeborenen zu schließen, empfiehlt die STIKO werdenden Müttern, sich im letzten Schwangerschaftsdrittel impfen zu lassen – bei einer sich abzeichnenden Frühgeburt bereits im zweiten Drittel der Schwangerschaft. Die gebildeten Antikörper werden über die Nabelschnur auf das Baby übertragen und schützen es in den ersten Wochen nach der Geburt, bis es selbst geimpft werden kann. Noch mehr Sicherheit bietet die sogenannte Kokon-Strategie: Lassen sich neben der Mutter auch alle engen Kontaktpersonen des Babys mindestens vier Wochen vor dem Geburtstermin impfen, bildet ihre Immunität einen Kokon, der den Erreger vom neuen Familienmitglied fernhält. Mehr Informationen zur Keuchhustenimpfung finden sich unter www.impfen.de/keuchhusten.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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