Privater Hilfskonvoi
Hilfsgut-Transport und Taxidienst für Flüchtende

Viele Hände ein schnelles Ende: Freunde und Familie half beim Beladen der vier Fahrzeuge. Kurzfristig hatte die Löschgruppe Herhahn-Morsbach der Freiwilligen Feuerwehr Schleiden Fahrer Jörg Nick und ein Einsatzfahrzeug für die Tour an die Grenze zur Verfügung gestellt.  | Foto: Lars Kindermann
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  • Viele Hände ein schnelles Ende: Freunde und Familie half beim Beladen der vier Fahrzeuge. Kurzfristig hatte die Löschgruppe Herhahn-Morsbach der Freiwilligen Feuerwehr Schleiden Fahrer Jörg Nick und ein Einsatzfahrzeug für die Tour an die Grenze zur Verfügung gestellt.
  • Foto: Lars Kindermann

Schnell und unbürokratisch helfen, damit kennt sich eine Gruppe Helfer aus Frechen und Schleiden bestens aus. Im vergangenen Jahr waren sie in den betroffenen Regionen der Flutkatastrophe im Einsatz, jetzt liefern sie Hilfsgüter an die polnisch-ukrainische Grenze und bieten sich als Taxi-Dienst für Hilfesuchende aus der Ukraine an.

Region. Während sich in sozialen Netzwerken die Köpfe heiß geredet wird, ob Vladimir Putin ein größenwahnsinniger Despot mit geringer Körpergröße und großem Napoleon-Komplex ist oder der große Entnazifizierer und Retter des Großrussischen Reiches, sterben in der Ukraine Menschen.

Millionen Ukrainer sind auf der Flucht. Viele suchen Zuflucht im benachbarten NATO-Staat Polen. Und dorthin hat sich Harald Fischer aus Frechen-Habbelrath, gemeinsam mit Uwe Hinze, Michael Widomski, Carsten Asmus und Jörg Nick und vier großen Fahrzeugen, aufgemacht.

Zur Verfügung gestellt wurden die Kleinbusse und Einsatzfahrzeuge von den Sportfreunden „Glückauf“ Habbelrath, der Freiwilligen Jugendfeuerwehr Habbelrath, dem Autohaus Ellmann und der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Schleiden. „Und alle waren vollgetankt“, bedankt sich Fischer bei den Verleihern.

Schwer beladen mit Schlafsäcken, Isomatten, Lebensmitteln, Medikamenten und Hygieneartikeln machte sich der privat organisierte Hilfskonvoi am Montagabend auf den Weg in die Stadt Przemyśl an der ukrainischen Grenze. Vor Ort sollen die Hilfsgüter ausgeladen und ausgegeben werden. Anschließend wollen sich die Fahrer als Taxidienste anbieten und Flüchtende zu ihren Angehörigen und Freunden in Polen und Deutschland bringen.

Bei der Verständigung mit den Geflohenen können Michael Widomski und Carsten Asmus helfen: Sie sprechen polnisch und haben sich für die Hilfsaktion extra Urlaub genommen. Der Rest des Teams um den pensionierten Beamten Harald Fischer muss sich mit Übersetzungs-Apps und Englisch vor Ort verständigen.

Geboren ist die Idee der privaten Hilfsaktion am Frühstückstisch. „Wir saßen am vergangenen Freitag mit meiner 18 Monate alten Enkelin Sophie beim Frühstück und haben darüber nachgedacht, was wir persönlich tun können, um den Menschen zu helfen, die vor diesem schrecklichen Krieg fliehen müssen“, erzählt Fischer.

Dann ging alles ganz schnell: Über soziale Netzwerke wurde zu Spenden aufgerufen und über private Kontakte Fahrer und Fahrzeuge organisiert. In wenigen Tagen wurde ein schlagkräftiges, erfahrenes Team zusammengestellt, welches bereits nach der Flutkatastrophe im vergangenen Jahr schnell und unbürokratisch in den betroffenen Regionen im Einsatz war.

Was genau sie vor Ort erwarten würden, wussten die engagierten Helfer bei der Abfahrt noch nicht. Kontakte vor Ort hätten berichtet, dass aber jede Hilfe willkommen sei. „Ich gehe davon aus, dass wir vermutlich mehrere Touren machen werden, wer uns dabei unterstützen will kann sich gerne mit mir in Verbindung setzen“, sagt Organisator Fischer. Willkommen wären auch Geldspenden, um die anfallenden Tankkosten zu decken.

Weitere Infos, was gebraucht wird und wie geholfen werden kann erteilt er unter:

h-fischer@t-online.de

Viele Hände ein schnelles Ende: Freunde und Familie half beim Beladen der vier Fahrzeuge. Kurzfristig hatte die Löschgruppe Herhahn-Morsbach der Freiwilligen Feuerwehr Schleiden Fahrer Jörg Nick und ein Einsatzfahrzeug für die Tour an die Grenze zur Verfügung gestellt.  | Foto: Lars Kindermann
Im Einsatz an der polnisch-ukrainischen Grenze: (v.l.) Carsten Asmus, Michael Widomski, Jörg Nick, Harald Fischer und Uwe Hinze kurz vor der Abfahrt.  | Foto: Lars Kindermann
Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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